Dienstag, 29. November 2011

cave voûtée

"Bringt Sie hinunter!"

Was wird jetzt mit mir passieren? der Ton war rauh und bestimmend.
Wäre ich nicht schon wieder so vorlaut gewesen, hätte ich nur meinen
Mund gehalten so wie es angebracht gewesen wäre.
Aber nein, die liebe Livia musste es ja provozieren!
Im Traum hätte ich nicht daran gedacht das es jetzt Ernst wurde, dachte ich käme nocheinmal davon aber daraus wurde nichts.

Ich musste alles ablegen ausgenommen meinem Sklavenhalsband sogar die Schuhe
musste ich abstreifen.
Oh Gott, ich schämte mich so, alle Augen waren auf mich gerichtet, vor Scham
senkte ich mein Haupt.
Am liebsten hätte ich mich jetzt verkrochen aber ich stand nackt da und die Herrn um mich herum.

Ich versuchte mit gesenkten Blick meinem Herrn zu finden anhand seiner Schuhe aber vor lauter Aufregung traute ich mich nicht weiter den Kopf zu drehen.

Bevor man mich abführte legte man mir einen schwarzen Samtumhang über die Schultern.
Eine Kette wurde an mein Halsband befestigt und ein Diener wurde herbeigerufen um mich hinunter zu bringen.

Solche "Handlanger Arbeiten" wurden nur von den Dienern ausgeführt.
Er zog mich den langen Korridor entlang, die Kette spannte sich und ich hatte Mühe ihm zu folgen.
Darauf nahm er aber keine Rücksicht und zog mich einfach weiter, bis wir
an einer dunkelbraunen Holztüre mit Eisengriff ankamen.

Der Diener zog einen grossen Schlüssel aus seinem Jacket und sperrte die Türe auf.
Sie knarrte beim Öffnen und ein etwas modriger Geruch kam mir entgegen.
Wir mussten die Stiegen hinabsteigen, ich spürte den kalten Boden unter mir.
Er führte mich noch ein Stück weiter, kleine Laternchen erhellten ein wenig
das Kellergewölbe.
Es war frisch und dadurch das ich nur einen Umhang hatte verspürte ich es umso intensiver.
Der Diener brachte mich noch in einen weiteren Raum, dieser war heller erleuchtet und auch nicht so kalt.
Stroh lag in der Mitte und er befahl mir mich darauf zu setzten.
Langsam bewegte ich mich hinunter meinem Umhang fest um mich gewickelt, so setzte ich mich darauf.

Die Kette an meinem Halsband wurde nicht abgenommen, der Diener befestigte diese an der rechten Seite der Mauer wo ein Ring befestigt war.

Als er dies getan hatte verabschiedete er sich mit den Worten: Madame, ich wünsche Ihnen eine angenehme Nacht" und verschwand.
Ich war nun ganz alleine, Stille machte sich breit, nur ab und an hörte man das Klirren der Ketten wenn ich mich bewegte.

Wenn ich die Wahl habe zwischen dem Nichts und dem Schmerz, dann wähle ich den Schmerz.(William Faulkner)