Dienstag, 9. August 2011

Frou-Frou


Sie geht, als wie zum Rendezvous,
Hat seidne Strümpf' und Stöckelschuh',
Ihr Unterröckchen macht frou-frou,
Man hört dem Rauschen gerne zu,
Und denkt: Verflucht und sieh mal du!
Ich möchte wohl und ei cou-cou!
(Ludwig Thoma)

Mit raschelndem Taft gefüttert ergab sich beim Gehen ein aufregendes
knisterndes Geräusch.
Das Frou-Frou das Rauschen der Seide, war zur Zeit der Jahrhundertwende
ebenso wichtig wie die wohleinstudierte und die Persönlichkeit charakterisierende
Geste des Rockanhebens.
An der Art, wie das Kleid aufgenommen und getragen wurde, ließ sich
die gesellschaftliche Stellung der Trägerin erkennen.

Sittsam, schelmisch und verschwiegen....

Der oberste, oft mit einer Schleppe ausgestattet, hieß "la modeste" (frz. "die Sittsame"), der mittlere "la frippone" ("die Schelmische") und der unterste "la secrète" ("die Verschwiegene"). 

Und welcher Gentleman träumte nicht davon  "la secrète" erobern zu dürfen!
Vielleicht kommen Sie einmal in den Genuss das verführerische Frou-Frou
wahrzunehmen ;-)